Die Mitgliederversammlung der GEW Marburg-Biedenkopf fordert:
Ausbilden statt Abschieben!
Drei Schüler:innen der Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf droht die Abschiebung aus dem laufenden Schulbetrieb. Auch ihre Geschwister könnten betroffen sein. Alle sind hervorragend integriert und haben eigentlich eine hoffnungsvolle berufliche Zukunft in Deutschland vor sich. Darya aus Aserbaidschan ist Klassenbeste im Realschulzweig mit gymnasialer Eignung, Nihat ist Kurde aus der Türkei und dort von behördlicher Verfolgung bedroht, Sidra kommt aus dem Irak. Sie ist mit ihrer Familie über Rumänien geflohen und hat dabei die Hölle auf Erden erlebt.
Wir brauchen diese Jugendlichen in unserer Mitte. Vor Gewalt und Diskriminierung sind sie geflohen. Sie dürfen in Deutschland nicht wie potenzielle Kriminelle behandelt werden. Wir fordern alle demokratischen Kräfte auf, den Abschiebungen energisch entgegen zu treten. Von unseren Landtags- und Bundestagsabgeordneten erwarten wir, dass sie alle parlamentarischen Möglichkeiten nutzen.
Wir unterstützen die Schulgemeinde der Georg-Büchner-Schule in ihrem Kampf für das Bleiberecht für Darya, Nihat und Sidra. Leider müssen wir befürchten, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt. Deshalb fordern wir unsere Kolleginnen und Kollegen auf:
Einstimmig beschlossen am 19.02.2025
Hier findet ihr die Seite der Unabhängigen Flüchtlingsberatung: https://dw-marburg-biedenkopf.de/fluechtlingsberatung/ Auch zahlreiche pensionierte Lehrkräfte der Georg-Büchner-Schule setzen sich inzwischen für die bedrohten Schülerinnen und Schüler ein. Sie haben sich vernetzt und planen öffentlichkeitswirksame Aktivitäten. Weitere Medien, z. B. Monitor, recherchieren zu den Fällen. Die heimischen Bundestags- und Landtagsabgeordneten sind informiert. Durch eine Kleine Anfrage der Gruppe „Die Linke“ im Bundestag ist bekannt geworden, dass im vergangenen Jahr durchschnittlich zehn Minderjährige pro Tag (!) aus Deutschland abgeschoben worden sind. Die Dimension des Problems geht also weit über Stadtallendorf hinaus.